OBIS Messgrößen
Systematik zur einheitlichen Festlegung von Messgrößen.
Das Kennzahlensystem OBIS (Strom: DIN EN 62056-61:2007-06 OBIS – Object Identification System, Gas: DIN EN 13757-1:2003-03 Datenaustausch, sowie Blue Book der DLMS UA) legt für jede in visual energy verwendete Messgröße eindeutig eine
Identifikationskennzahl fest. Dadurch kann das System sicherstellen, dass Messgrößen korrekt verarbeitet werden. Das System kann benutzerdefiniert erweitert werden. Jedes OBIS Kennzeichen besitzt die normspezifischen Felder A bis F, die jeweils mit
einem Trennzeichen unterschieden werden: A-
B:
C.
D.
E*
F
Das Feld OBIS-A verweist dabei grundsätzlich auf das Medium.
Darüber hinaus werden in visual energy zu jedem OBIS weitere Meta-Daten gespeichert:
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Einheit | Text der Einheit. Beachten Sie, dass keine automatische Aggregation der Einheit (Wh -> kWh -> MWh) stattfindet. |
Priorität | Anzeigenreihenfolge in Listen |
Regeln
Für jede Messgröße kann in der Projektkonfiguration folgende Regel aktiviert / deaktiviert werden:
- Strukturdatenberechnung
- Wenn aktiviert, dann wird durch den Workflow 'Strukturdatenberechnung' für diese Messgröße das Verteilschema berücksichtigt und in den entsprechenden System-Zählpunkten die Bilanzsummen berechnet.
- Kostenstellen
- Wenn aktiviert, dann wird diese Messgröße bei der Berechnung der Kostenstellen berücksichtigt.
- Energienutzen
- Wenn aktiviert, dann wird diese Messgröße bei der Berechnung des Energienutzen berücksichtigt.
Typen
Jede Messgröße entspricht einem spezifischen Typ.
- 1 - Lastgang
- Der Typ Lastgang wird bei einer periodisierten Erfassung verwendet. Durch den Parameter Periodenlänge wird eine einheitliche Dauer definiert. Lücken sind nicht zulässig. Der Wert wird intern mit nur einem Zeitstempel gespeichert, der dem Ende der Messperiode entspricht. Der Anfangszeitpunkt kann mittel Ende - Periodendauer ermittelt werden. Workflows können die Integrität prüfen und Lücken erkennen.
- 2 - Zählerstand
- Der Typ Zählerstand kann ähnlich wie ein Momentanwert betrachtet werden. Es gibt kein Erfassungsintervall und auch keine Erwartungshaltung, dass beispielsweise jeden Monat ein Wert vorhanden sein müsste. Vielmehr können beliebig viele oder wenige Zählerstände für eine Meßgröße vorhanden sein. Es wird lediglich davon ausgegangen, dass es sich um einen fortlaufenden Zähler handelt. Ein Wert kann also nur gleich oder größer sein, wie sein direkter Vorgänger. Eine Außnahme stellt der Zählerwechsel da. Workflows können aus Zählerständen Differenzen berechnen, wobei ein Zählerwechsel berücksichtigt wird.
- 3 - Vorschub
- Der Typ Vorschub repräsentiert einen Zeitraumswert. Zu jedem Wert werden sowohl Anfangs- als auch Enddatum gespeichert. Typischerweise handelt es sich um einen regelmäßigen Zeitraum wie Tag, Woche oder Monat. Allerdings kann hier die tatsächliche Dauer durchaus abweichen. Nicht alle Monate sind exakt gleich lang. Ebensowenig die Tage oder Jahre.
- 4 - Momentanwert
- Ein Momentanwert Ist typischerweise ein spontaner Wert. Es gibt weder eine Regel für den Intervall, noch für den Wert. Es wird ein Zeitstempel je Wert gespeichert.
- 5 - Kumuliertes Periodenmaximum
- Der Typ Kumuliertes Periodenmaximum ist eine Sonderform des Types Lastgang.
- 6 - Kumuliertes Periodenmaximum
- Der Typ Kumuliertes Periodenmaximum ist eine Sonderform des Types Vorschub.
- 7 - Schalthandlung
- Der Typ Schalthandlung ist reserviert für spezielle Schaltungsereignisse. Hier werden im Wert zusätzliche Informationen zu dem Ereignis codiert.
- 8 - PQ Expert
- Der Typ PQ Expert ist eine Sonderform des Types Lastgang. Hier werden im Wert weitere statistische Informationen zu Netzereignissen codiert.
Funktion
Zu jeder Messgröße wird ein Parameter Funktion benötigt. Dieser definiert, wie bei einer Zeitraumsaggregation der Wert zu verarbeiten ist. Es stehen die Funktionen Summe, Maximum, Mittelwert, Minimum zur Verfügung.
Beispiel 1: Es handelt sich um Tagesverbrauchswerte (z.B. Typ 3 - Vorschub). Die Daten sollen zu Monatssummen zusammengefasst werden. Der Parameter Funktion wird auf Summe festgelegt.
Beispiel 2: Es handelt sich um eine Temperaturaufzeichnung (z.B. Typ 1 - Lastgang). Summen machen bei Temperaturen keinen Sinn. Der Parameter Funktion kann z.B. auf Mittelwert festgelegt werden.